E-Mail: apo60@t-online.de
Das Kerpener Kulinarische Kirchen Kino
präsentiert vom KKKK-Team
jeweils sonntags um 16:00 Uhr
im Kath. Pfarrzentrum Horrem
Hauptstraße 215
50169 Kerpen-Horrem
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Anmerkung zu Corona:
Wem es sicherer scheint eine Maske zu tragen, der möge das gerne tun.
(Stand: 05.05.2024)
Andreas Dresen * D * 2018 * 123 Min. * FSK 0
Gundermann ist ein biografischer Film und zugleich ein Musikfilm von Andreas Dresen aus dem Jahr 2018 über den Liedermacher Gerhard Gundermann.
Laila Stieler verfasste das Drehbuch und Alexander Scheer spielte die Hauptrolle.
Beim Deutschen Filmpreis 2019 war Gundermann mit sechs Auszeichnungen (darunter Bester Spielfilm, Beste Regie und Bester Hauptdarsteller) der erfolgreichste Wettbewerbsbeitrag.
Handlung
Der Film zeigt, beginnend im Jahr 1992, ausgewählte Episoden aus dem Leben des Liedermachers und Baggerfahrers, unter anderem das Bekanntwerden von Gundermanns Tätigkeit als Inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit. Davon ausgehend wird in Rückblenden gezeigt, wie er in der DDR politisch mitwirkte und wie er mit seiner Frau Conny zusammenfand.
Er gewinnt Inspiration für seine Songs, während er im Führerhäuschen eines Schaufelradbaggers sitzt und Braunkohle im Tagebau Spreetal nahe der Stadt Hoyerswerda abbaut. Sein Vater brach den Kontakt zu ihm ab, weil er seinen Sohn für die eigenen Verfehlungen verantwortlich machte. Spontane sprachliche Texteinfälle für Lieder zeichnet er mit einem analogen Diktiergerät auf.
Sein Leben und seine Umwelt sind geprägt von Widersprüchen. Seine Arbeit reißt die Erde auf, gleichzeitig beschreibt und besingt er die Schönheiten der Natur. Als überzeugter Kommunist stößt er mit seiner Direktheit und Eigenwilligkeit an Grenzen des vorherrschenden Konformismus, wird folgerichtig aus der SED ausgeschlossen.
Durch seine Tätigkeit für die Staatssicherheit hofft er, Verbesserungen im Arbeitsschutz und bei den Arbeitsbedingungen erreichen zu können, und merkt erst nach der Wende, wie sehr er damit anderen Menschen hätte schaden können. Er erfährt zugleich, dass auch er selbst von Freunden und Bekannten für die Staatssicherheit bespitzelt wurde; die dazugehörigen Opferakten der Gauck-Behörde sind nicht auffindbar. Gegenüber einer Journalistin weigert er sich, sich in der üblichen Art formelhaft bei den von ihm Bespitzelten zu entschuldigen.
Er sagt, er könne es vor allem sich selbst nicht verzeihen, nachdem er seine „Täterakte“ vollständig gelesen habe. Stattdessen geht er in etlichen Fällen von sich aus mit dem Bekenntnis, ehedem IM gewesen zu sein, auf seine Kollegen und Bandmitglieder zu.
Als Gundermann selbst Vater geworden ist und es seiner Frau schwerfällt zu akzeptieren, dass er weiterhin so viel Zeit in seine Musik und die Tourneen hineinsteckt, gelobt er Besserung. Schlussendlich versöhnt er sich nach seinem „Stasigeständnis“ mit seiner Band und dem Publikum.
Rezeption
„Biografischer Film über das kurze und intensive Leben des Baggerfahrers und Liedermachers Gerhard ‚Gundi‘ Gundermann (1955–1998), der in seiner filmisch-musikalischen Form die charakterliche Komplexität des Künstlers ebenso vermittelt wie die Widersprüchlichkeit des Lebens in der DDR. Die achronologische, mitunter auch assoziative Dramaturgie will über den eigensinnigen Freigeist nicht urteilen, sondern sich von seiner inneren Zerrissenheit berühren lassen. Eine aus Alltagsbeobachtungen entwickelte, in der Hauptrolle kongenial interpretierte Annäherung an einen vielschichtigen Menschen in einem untergegangenen Land.“
– Filmdienst
„Gundermann war ein ebenso origineller wie widersprüchlicher Künstler. Der überzeugte Sozialist flog aus der Partei, spitzelte für die Stasi und wurde selbst überwacht. Andreas Dresens Film ‚Gundermann‘ stellt den Rockpoeten auf keinen Sockel, sondern setzt ihn seiner Vergangenheit aus. Der einfühlsame Film beschönigt nichts, arbeitet aber sehr genau und differenziert heraus, wie Haltungen entstehen. Ein kluger, aufrichtiger und bewegender Musikfilm über ein gelebtes Leben mit all seinen Idealen, Verstrickungen, Enttäuschungen. Es ist Zeit für solche Filme über die DDR.“
– Knut Elstermann
Magdalena Burgwinkel
Georg Firmenich
Florian Müller (Referent)
Katharina Müller
Steffi Müller
Ulrike Nießen (Bildungsforum)
Christa Schiffer
Ursula Spantig-Firmenich
Seien Sie herzlichst gegrüßt und eingeladen,
G. Firmenich