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SB Horrem-Sindorf

Kreuzwege

Der Kreuzweg betrachtet den Leidensweg Jesu von seiner Verurteilung durch Pontius Pilatus über den Tod am Kreuz bis hin zur Ruhe im Grab. Alle vier Evangelien berichten vom Leiden und Sterben Jesu Christi. Man betet den Kreuzweg häufig in der Fastenzeit als Vorbereitung auf die Karwoche und das Osterfest.

Den Weg, den Jesus mit dem Kreuz tatsächlich gegangen sein soll, kann man heute in Jerusalem selbst nachgehen. Der Weg heißt „via dolorosa“ – wörtlich „der Weg der Schmerzen“. Dieser Stationenweg entstand im 12./13. Jahrhundert. Dabei griff man auf alte Spuren von Pilgern zurück, die sich schon im Altertum immer wieder auf den Weg machten, um betend und singend die Orte des Leidens und Sterbens Jesu nachzugehen. 

Klassisch endet der Kreuzweg mit der Grablegung als 14. Station. Dies drückt die Realität des Todes Jesu aus und verlangt vom Betenden, diesen Tod auszuhalten. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde dieses offene Ende des Kreuzwegs teilweise durch eine 15. Station mit dem leeren Grab als Verweis auf Ostern ergänzt.

St. Maria Königin, Sindorf

Im Jahr 1945 entwarf Ernst Jansen-Winkeln diesen graphischen Zyklus des Kreuzwegs. Der aus 14 Holzschnitten bestehende Kreuzweg war ein Auftragswerk des damaligen Bischofs von Aachen. Im Krieg waren viele Kirchen zerstört worden und Bischof van der Velden wollte die vielen Notkirchen des Landes schnellstmöglich mit Kreuzwegdarstellungen ausstatten. Es sollten daher Holzschnitte sein, die vervielfältigt werden konnten.

Wir nehmen an, dass es sich beim Kreuzweg in St. Maria Königin um das letzte noch vollständig erhalte Exemplar handelt. Wir möchten sowohl dem Beter als auch dem kunsthistorisch Interessierten - untermalt von Passionsmusik – diesen besonderen Kreuzweg näherbringen. Die sehr expressiven und intensiven Darstellungen, sind stark von den Kriegseindrücken des Künstlers beeinflusst.